Wochenendausflug nach Regensburg

Vom 16. bis 18. März 2023 machte ich einen Ausflug nach Regensburg. Dank eines Zugausfalls verbrachte ich auf dem Hinweg auch etwas Zeit in Nürnberg.

Die Anreise – Zwischenstopp in Nürnberg

Kaum eine Möglichkeit des Reisens ist so angenehm wie die Bahnfahrt. Man hats bequem, bekommt den Kaffee an den Sitz gebracht und kann lesen oder die Landschaft am Fenster vorbeirauschen sehen. Der erste Abschnitt der Fahrt, bis nach Nürnberg, lief ohne Probleme oder Verspätung. Der Anschlusszug nach Regensburg ist leider entfallen. So konnte ich die Zeit bin zur Ankunft des Ersatzzuges nutzen, um mir Nürnberg ein wenig anzuschauen. Hier war ich schon seit 2014 nicht mehr zu Gast.

Entspannt in der Bahn.

Etwas Verbindung hat man als Brandenburger mit Nürnberg, da die Hohenzollern, bevor sie mit der Markgrafschaft Brandenburg belehnt und ihnen die Kurfürstenwürde übertragen wurde, Burggrafen von Nürnberg waren. (Die Burggrafschaft ist nicht mit der Stadt Nürnberg zu verwechseln, diese war freie Reichsstadt.)

Etwas später in Regensburg angekommen, ging es am Abend nur noch ins Hotel. Am folgenden Tag erkundete ich die Stadt, die ich zuletzt 2005 besuchte.

Regensburg – Eine Stadt mit Geschichte

Regensburg ging aus dem römischen Legionslager Castra Regina hervor. Im Laufe der Geschichte stieg Regensburg zu einer der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches auf: Die Stadt war eine bedeutende Handelsmetropole, Bischofssitz, Reichsstadt und von 1663 bis zum Untergang des Alten Reiches, 1806, Versammlungsort des Immerwährenden Reichstags.

Mit der Zeit verlor Regensburg seine Bedeutung als Handelsplatz und mit dem Niedergang des Heiligen Römischen Reiches auch seine politische Bedeutung. 1803 entstand das Fürstentum Regensburg, 1810 fiel die Stadt an Bayern.

Der damalige Bedeutungsverlust und relativ wenige Luftangriffe auf Regensburg im Zweiten Weltkrieg führten dazu, dass auch heute noch viel von der mittelalterlichen Stadt zu erkennen ist.

Heutzutage hat die kreisfreie Stadt Regensburg über 150.000 Einwohner, ist Universitätsstadt und Sitz des Regierungsbezirks Oberpfalz.

Blick auf Regensburg, mit Steinerner Brücke und Dom.

Dom St. Peter

Nach dem Frühstück begann ich meinen Stadtrundgang mit dem Regensburger Dom St. Peter, der Kathedrale des bereits 793 durch Hl. Bonifatius errichteten Bistums Regensburg. Der heutige gotische Dom wurde ab 1275 gebaut, die Türme erhielten bis 1869 ihre heutige Gestalt.

Altes Rathaus – Tagungsort des Reichstages

Im Anschluss ging es weiter durch die Stadt. Ein Höhepunkt war die Führung durchs alte Regensburger Rathaus. Viel Interessantes zur Stadt und zur Geschichte des Heiligen Römischen Reichs, dessen Reichstag hier tagte, ist zu sehen.

Altes Rathaus Regensburg

Ursprünglich tagte der Reichstag, die Versammlung der Reichsstände des Heiligen Römischen Reiches, in unregelmäßigen Abständen, in verschiedenen Städten. Ab 1594 tagte er nur noch in Regensburg, ab 1663 wurde die Versammlung nicht mehr aufgelöst und er tagte als „Immerwährender Reichstag“. Die letzte Tagung des Immerwährenden Reichstags begann 1803, sein Ende kam mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806.

Das besondere war die Einführung des Gesandtenwesens. Als der Reichstag nicht mehr nur alle paar Jahre tagte, sondern zu einer dauerhaften Institution wurde, konnten Fürsten und andere Ständevertreter nicht mehr dauerhaft persönlich teilnehmen. Am bekanntesten hiervon ist sicher das Haus von Thurn und Taxis, das den Prinzipalkommissar stellte, den Gesandten des Kaisers.

Der Immerwährende Reichstag ist ein Vorläufer des Bundesrates mit seinen Vertretern der Länder.

Der Reichssaal

Im Rathaus gab es neben dem Reichssaal und anderen Tagungsräumen des Reichstages auch weitere interessante Räume zu sehen, so z.B. einen mittelalterlichen Verhörraum, Gefängniszellen und ein paar Kanonen.

Stadtrundgang

Schöne Kirchen, enge Gassen – Man kann in Regensburg die Geschichte fast schon spüren und an jeder zweiten Ecke die Luft des Alten Reiches schnuppern. Das Wetter spielte auch noch mit, es war einer der ersten wirklichen sonnigen Frühlingstage des Jahres.

Star Wars in Concert

Zum Abschluss des Tages ging es in die Donau-Arena, zu Star Wars in Concert: Episode IV – Eine Neue Hoffnung. Die Buchung der Karten hierfür war der ursprüngliche Grund des ganzen Ausflugs (gut, dass ich diesen dann doch etwas weiter gefasst habe).

Es war etwas anders als erwartet: 2010 war ich zu Star Wars in Concert in Hamburg. Damals spielte ein Orchester Stücke aus der gesamten Saga, unterbrochen von einer sehr humorvollen Moderation durch Anthony Daniels (C3PO). Hier wurde Episode IV auf großer Leinwand in der Donau-Arena gezeigt und die Filmmusik kam von einem Orchester.

Wann hat man heutzutage schonmal die Gelegenheit diesen Film auf großer Leinwand zu sehen? Und die Musik-Anlage zu Hause kann so gut sein wie sie will, aber den Klang eines echten Orchesters kann sie nicht ersetzen. Wie geschrieben – anders als erwartet, aber sehr schön.


Am folgenden Tag trat ich wieder die Heimreise an.