Brandenburg an der Havel – Die Wiege der Mark

Anfang Juni machte ich einen Ausflug in die vormalige Chur- und Hauptstadt Brandenburg an der Havel. Hier fand am Pfingstmontag der Märkische Katholikentag statt.

Blick auf die Dominsel mit Dom
Brandenburg an der Havel, Blick auf die Dominsel mit Dom St. Peter und Paul

Am Pfingstmontag findet in jedem Jahr der Märkische Katholikentag (früher Dekanatstag) statt. Normalerweise im Kloster Lehnin, wegen Baumaßnahmen ging es in diesem Jahr aber nach Brandenburg an der Havel. Ich fuhr schon am Vortag hin, um mich etwas in der Stadt umzusehen, in der ich vor fast einem Vierteljahrhundert, 1998, meine Grundausbildung beim Panzergrenadierbataillon 421 absolvierte. Sah man Brandenburg damals noch die Jahre des Verfalls in der sozialistischen Diktatur an, so bietet sich im Jahr 2022 ein gänzlich anderes Bild: Die Altstadt ist saniert und auf jeden Fall eine Reise wert!

Die Wiege der Mark Brandenburg

Von dieser Stadt hat unser ganzes Bundesland seinen Namen. Viele Jahre war sie auch die Hauptstadt Brandenburgs. Auf der Dominsel befand sich die slawische Brennaburg, die 928/929 von König Heinrich I. erobert wurde. Hier wurde 948 durch Otto I. den Großen das Bistum Brandenburg gegründet (zum weltlichen Territorium der Brandenburger Bischöfe, dem Hochstift Brandenburg, gehörte eine Zeit lang auch Teltow). Nach dem Slawenaufstand 983 vielen Burg und Land wieder unter slawische Herrschaft. Durch Erbvertrag eigentlich schon seit 1150 Albrecht dem Bären gehörend und friedlich von Fürst Pribislav übernommen, eroberte er diese am 11. Juni 1157 von Fürst Jaczo zurück. Mit der Rückeroberung der Brandenburg begann die Geschichte der Mark Brandenburg.

Ein kleiner Stadtrundgang

Angereist mit der Bahn ging es zu Fuß durch die Stadt, zum Hotel auf der anderen Seite der Dominsel. Nachdem ich mein Zeug abgeworfen habe, ging es zum Abendessen direkt am Dom, von dort aus durch Neu- und Altstadt zurück zum Hotel.

Katholikentag mit Hl. Messe im Dom

Am nächsten Morgen hatte ich es nach einem kurzen Lauf entlang der Havel nicht weit zum Dom St. Peter und Paul, in dem der Katholikentag mit einem Pontifikalamt begann. Auch die Ministranten unserer Gemeinde waren beim Altardienst vertreten. Es war schön in einmal dem Dom zu ministrieren, der vor der Reformation „unsere“ Bischofskirche war und von dem die Christianisierung unserer Heimat ausging. Nach der Messe nutzte ich noch die Gelegenheit zur Besichtigung, bevor es dann zum Pfarrgrundstück der Gemeinde Heilige Dreifaltigkeit ging, wo der Katholikentag mit seinem Programm fortgesetzt wurde. Es war schön, nach so langer pandemiebedingter Auszeit, wieder viele Bekannte aus den Nachbarpfarreien zu treffen.