Vom 28. Juli bis 4. August 2024 ging es mit unseren Teltower und Kleinmachnower Ministranten, sowie denen aus Babelsberg und Zehlendorf, zur Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom. Neben der Ewigen Stadt waren wir auch in Nettuno und Assisi.
Die Internationale Ministrantenwallfahrt stand in diesem Jahr unter dem Motto „mit dir“, es nahmen ca. 50.000 Ministranten teil, weit mehr als die Hälfte davon kam aus den deutsprachigen Diözesen. Für mich war es nach 2014 und 2018 die dritte Ministrantenwallfahrt nach Rom.
Mit dem Bus gen Süden
Ich war oft mit dem Flugzeug in Rom und auch schon mit der Bahn. Dieses Mal ging es mit dem Bus in die ewige Stadt. Wir trafen uns am Sonntagnachmittag zur Abfahrt in Zehlendorf und waren am Monntagnachmittag in der Unterkunft. Insgesamt umfasste unsere Gruppe 50 Teilnehmer, davon neun aus unserer Pfarrgemeinde Sanctissima Eucharistia Teltow, die anderen waren etwa hälftig Babelsberger und Berliner.
Fast einen Tag lang Busfahren ist wirklich keine Freude. Das letzte Mal habe ich soetwas zu Schulzeiten gemacht, als die Klassenfahrt nach Spanien ging. Zum Glück gab es genügend Pausen und die Jugendlichen haben dafür gesorgt, dass einem nie langweilig wurde. Die Hinfahrt war auch etwas weniger interessant als die Rückfahrt, da sie nachts stattfand. Zurück konnte man die Berge in Norditalien, Südtirol und Österreich genießen.
Die Babelsberger haben während der Fahrt für Musik gesorgt: Ich bin überzeugt, dass nun auch die Berliner Teilnehmer die Brandenburghymne Märkische Heide auswendig können.
Nach fast 24 Stunden haben wir Rom und unsere Unterkunft erreicht. Untergebracht waren wir im Salesianischen Institut S. Tarcisio, unmittelbar bei den Katakomben des Heiligen Kallistus.
Rom
Nach der Ankunft feierten wir die Heilige Messe im Institut. Danach ging es noch zum antiken Forum und zum abendlich beleuchteten Kolosseum, dann noch Fahrkarten für den ÖPNV kaufen. Letzteres hätte ich mir auch sparen können, denn der Bus fuhr so gut wie nie vor unserer Unterkunft. Vermutlich unangekündigte Sommerferien. So gab es die ein oder andere Taxifahrt und viel Fußweg zur nächsten U-Bahn (ca. 45 Minuten).
Am Dienstag waren wir morgens in den Katakomben. Hier, am Ruheort tausender Christen der ersten Jahrhunderte, feierten wir auch wieder die Hl. Messe. Nachmittags fand auf dem Petersplatz die Papstaudienz statt. Für mich entfiel sie in diesem Jahr leider, da ich als Betreuer die Krankenbetreuung übernehmen musste.
Am Mittwoch wollten wir eigentlich auf die Kuppel des Petersdoms. Eigentlich. Da der Bus mal wiedder nicht fuhr, waren wir erst relativ spät auf dem Petersplatz. Nach fast drei Stunden des Anstehens ließen wir die Kuppel sein und gingen direkt in die Kirche. Wir waren am Grab des Apostels Petrus und besuchten auch verschiedene weitere Päspte, u.a. Johannes Paul II. und Benedikt XVI.
Nach dem Petersdom unternahmen wir eine kleine Tour in die Stadt, mit einem guten Essen und dem Besuch von Piazza Navona, Pantheon und Trevi-Brunnen. Vor dem Nationaldenkmal Viktor Emanuel II. warten wir auf dem Bus zur Unterkunft, natürlich vergeblich. Mit dem Taxi ging es dann zurück, um gerade noch so pünktlich zur Abendmesse zurück zu sein. Nach dieser und dem Abendbrot gab es noch einen kleinen Abendspaziergang über das Gelände rund um Unterkunft und Katakomben.
Nettuno
Donnerstag fuhren wir nach Nettuno. In Nettuno feierten wir die Heilige Messe am Grab der Heiligen Maria Goretti. Sie widersetzte sich einer versuchten Vergewaltigung durch den sechzehnjährigen Alessandro Serenelli. Dieser stach mehrfach auf sie ein, an diesen Verletzungen verstarb sie. Auf dem Sterbebett vergab sie dem Gewalttäter. Maria Goretti wurde 1950 durch Papst Pius X., in Gegenwart ihrer Mutter, auf dem Petersplatz heilig gesprochen. Ihr Mörder Alessandro verbracchte fast drei Jahrzehnte im Gefängnis, nach der Haft trat er ins Kloster ein.
Anschließend gingen wir in die kleine Altstadt des Küstenortes und verbrachten etwas Zeit am Strand.
Nach der Rückkehr in die Unterkunft ging es zum Tagesabschluss zur Via Appia.
Assisi
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Heiligen Franziskus und Klara. Am Freitag, 2. August, fuhren wir nach Assisi. Für die unter uns, die schon in der Vorwoche als Betreuer oder Kinder bei der Religiösen Kinderwoche dabei waren, war es sozusagen eine thematische Fortsetzung: Die diesjährige RKW stand unter dem Motto „pace e bene – einfach leben mit Klara & Franz“.
Wir feierten die Messe in Basilika Santa Maria degli Angeli und beteten in der Portiuncula, in der Franziskus von Assisi 1226 verstarb.
Danach ging es in die Altstadt. Hier besuchten wir die Basiliken San Francesco und Santa Chiara, mit den Grabstätten von Franziskus und Klara, sowie die Kirche Santa Maria Maggiore. In dieser Kirche ruht der selige Carlo Acutis, er starb 2006 fünfzehnjährig, er führte ein tief religiöses leben und dokumentierte eucharistische Wunder. Seine Heiligsprechung steht kurz bevor.
Nach der Rückkehr hieß es Sachen packen. Sehr früh am nächsten Morgen ging es zurück in die Heimat.
Grußworte des Heiligen Vaters
Das Grußwort des Heiligen Vaters an die Teilnehmer der europäischen Ministrantenwallfahrt:
Fazit
Es war eine schöne Reise, vielleicht mit etwas wenig Rom. Dafür gab es mitt Nettuno einen Ausflug an einen Ort den ich noch nicht kannte und ein Wiedersehen mit Assisi, wo ich schon seit zehn Jahren nicht mehr war. Auf jeden Fall war die Wallfahrt eine geistige Stärkung und ich hoffe, dass sie den Jugendlichen ministens genauso viel Freude bereitet hat wie mir.
Nächstes Jahr geht es hoffentlich wieder in die Ewige Stadt, denn 2025 ist das Heilige Jahr.