Derzeit ist der Bau des Teltower Hafens wieder in der Diskussion. Von der Linken bis zur BIT wird Stimmung gegen das Projekt gemacht, es wieder grundsätzlich in Frage gestellt. Man kann zum Hafen stehen wie man will, aber der Bau wurde demokratisch mit großer Mehrheit beschlossen. Bei Gesprächen mit Teltowern höre ich von vielen große Zustimmung, von anderen Ablehnung. Verbesserungsvorschläge und neue Ideen sind sicher jederzeit willkommen, doch nachdem nun schon viel Geld investiert wurde das ganze Projekt in Frage zu stellen halte ich nicht für zielführend.
Wie soll man langfristige Projekte stemmen wenn jederzeit, auch noch nach dem der Startschuss gefallen ist, wieder alles auf der Kippe steht? Es werden Behauptungen aufgestellt die nicht der Wahrheit entsprechen, wie „Nicht eine Bürgerinformation habe es gegeben“. Dass es keine Informationen an die Bürger gab ist schlicht gelogen. Es gab neben den rechtlich Vorgeschriebenen Informationen ausführliche Berichte im Amtsblatt das jedem Teltower Haushalt zugeht (auch im nichtamtlichen Teil, der über mehr als die bloßen Beschlüsse informiert) und es gab von Anfang an eine umfangreiche Berichterstattung in den Medien, die verschiedenen Fraktionen hatten auch die Gelegenheit über ihre Kommunikationswege ihre Standpunkte zum Hafen darzulegen. Auch wird hier nicht im „stillen Kämmerlein“ projektiert wie behauptet wird, die Verwaltung hat bei jedem Schritt die Stadtverordneten informiert. Zum Hafen gibt es darüber hinaus eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, nur auf dieser Grundlage gab es Fördermittel etc., der Hafen wird also nicht blauäugig in die Landschaft gesetzt.
Ja, es stimmt, dass der Hafen teurer wird als erste Schätzungen ergaben. Die Entsorgung von Altlasten schlägt stärker zu Buche als angenommen. Was wäre die Alternative? Sollen wir den verseuchten Boden dort lassen wo er ist, ganz nach dem Motto sollen sich doch künftige Generationen drum kümmern? Ich bin der Meinung jetzt wo wir wissen, dass dort Altlasten sind müssen diese auch weg. Das ist in meinen Augen kein Grund das Projekt scheitern zu lassen. Auch das Wirtschafts- und Gastronomiegebäude wird teurer als geschätzt. Wie ich hier vor einiger Zeit schon einmal geschrieben habe: So ärgerlich es ist, wir sind noch in der Planungs- nicht in der Bauphase. Grade in dieser Phase, wo ja erst die ganzen Untersuchungen laufen, was gemacht werden muss und was wieviel kostet, kann es immer wieder zu negativen Überraschungen kommen. Jetzt ist es wichtig, dass wir vor den Ausschreibungen für Bauphase verlässliche Zahlen haben und uns dort Kostensteigerungen erspart bleiben.
Ich persönlich befürworte das Projekt weil ich der Meinung bin, dass Teltow nicht nur eine Schlafstadt für Berliner ist und daher auch eigene Akzente setzen muss. Der Hafen macht den Kanal erlebbarer, er soll auch ein Impuls zur Belebung unserer Altstadt sein, er fördert den Wassertourismus, er bietet ein kleines „Highlight“ das die Stadt Teltow heraushebt und so hoffentlich für ihre Bürger, Neubürger und sonstige Ansiedlungswillige attraktiver macht, auch über die nächsten fünf Jahre hinaus. Die Anfangsinvestitionen bekommen wir nicht hinein. Dessen waren sich die Stadtverordneten bewusst, als sie mit Mehrheit dem Projekt zustimmten. Aus oben genannten und weiteren Gründen war es uns das wert. Im laufenden Betrieb wird der Hafen wirtschaftlich betrieben, zumindest sagen dass die Gutachten aus. Wie bei jedem Gutachten kann man natürlich auch Gutachten mit anderem Ergebnis erstellen. Aber irgendwann kommt immer der Moment der Entscheidung. Der war in Teltow; nach vielen vorbereitenden Beratungen und Beschlüssen verschiedenster Gremien; der Grundsatzbeschluss in der Stadtverordnetenversammlung vom 27. November 2013, der mit einer Mehrheit von 18 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen doch sehr deutlich ausfiel.